Gesundheit am Arbeitsplatz

Die Digitalisierung und die globale Pandemie haben stark dazu beigetragen, dass der Begriff New Work und die Zukunft der Arbeit nicht mehr als Zukunftsmusik gesehen wird. Schon vor der Pandemie wurde viel darüber gesprochen, doch schien es eher ein Szenario zu beschreiben, welches sich im ersten Moment für experimentierfreudige Start-ups eignet und nicht für etablierte Unternehmen. Zukunft der Arbeit bedeutet nicht nur effizientes Arbeiten, sondern auch Change Management, Kommunikation, Self-Care und vieles mehr, was einen gesunden Arbeitsplatz für Mitarbeitende fördert.


Wie wichtig ist die Gesundheit am Arbeitsplatz und wie sieht die Zukunft der Arbeit aus?

Die Zukunft der Arbeit

„In Zukunft sind wir die natürliche Intelligenz neben der Künstlichen und an diesem Unterschied sollten wir uns nicht nur abarbeiten, sondern den sollten wir auch feiern und gestalten!“ – Birgit Gebhardt

 

Zu Gesundheit am Arbeitsplatz gehört die Büroumgebung und wie Menschen in ihrer Arbeitsansicht besser unterstützt werden können. Birgit Gebhardt ist Zukunftsforscherin und erforscht die Zukunft der Arbeit. In Ihrer Studie “New Work Order, The Human Factor @Work” hat sie von Wissenschaftlern und Architektursoziologen, kognitiven Neurologen über Evolutionsforschern bis Wahrnehmungspsychologen befragt. Der Drang nach einer neuen Arbeitskultur wird von allen Richtungen angetrieben. Der Begriff New Work Order bezieht sich auf eine neue Weltordnung, die eine Neuordnung der gesamten Arbeitsorganisation erfordert

 

Zur Studie > New Work Order, The Human Factor@Work

Studie auf Deutsch / Englisch verfasst 2020/21 von Birgit Gebhardt im Auftrag des IBA (Industrieverband Büro und Arbeitswelt e.V.) sowie der Leitmesse für moderne Arbeitswelten ORGATEC

© Birgit Gebhardt by Rebecca Hoppé

Die Psyche - die Zukunft der Arbeit ist menschlich

„The future of work is human“ – Nora Dietrich
 

 

Zu Gesundheit am Arbeitsplatz gehört die Büroumgebung und wie Menschen in ihrer Arbeitsansicht besser unterstützt werden können. Birgit Gebhardt ist Zukunftsforscherin und erforscht die Zukunft der Arbeit. In Ihrer Studie “New Work Order, The Human Factor @Work” hat sie von Wissenschaftlern und Architektursoziologen, kognitiven Neurologen über Evolutionsforschern bis Wahrnehmungspsychologen befragt. Der Drang nach einer neuen Arbeitskultur wird von allen Richtungen angetrieben. Der Begriff New Work Order bezieht sich auf eine neue Weltordnung, die eine Neuordnung der gesamten Arbeitsorganisation erfordert

 

Zur Studie > New Work Order, The Human Factor@Work

Studie auf Deutsch / Englisch verfasst 2020/21 von Birgit Gebhardt im Auftrag des IBA (Industrieverband Büro und Arbeitswelt e.V.) sowie der Leitmesse für moderne Arbeitswelten ORGATEC

Das Gehirn - der Kern von allem

 
“Sie werden erkennen, dass das Gehirn der Kern von allem ist, was der Mensch, eine Gesellschaft und eine Organisation erreichen will!“ – Peter Jähne
 

Gehirn- und Verhaltensforscher Peter Jähne beschäftigt sich mit der Frage, wie emotionale Elemente wie Mut, Angst, Empathie den entscheidenden Faktor für Effizienz und Erfolg darstellen. Die Frage, wie das Gehirn funktioniert und was Gesundheit und Mental Health am Arbeitsplatz wirklich für unser wichtigstes Organ und unseren Alltag bedeutet, bringt er in seinen Keynotes näher. Weshalb es entscheidend ist, gut darauf aufzupassen, um Nachhaltigkeit und letzten Endes die Förderung der psychischen Eigen-Gesundheit zu gewährleisten, diskutiert Peter Jähne in seinem Beitrag “Nachhaltiges Ich und Andere”

Nachhaltiges Ich und Andere von Peter Jähne

Überall in der Welt konzentrieren sich Unternehmen auf dieses ‘Wettrennen’ um die Nachhaltigkeit und legen ihren Schwerpunkt darauf. Setzen Sie das Wort “nachhaltig” vor ein Substantiv, und “boom” oder “kaboom”, und Sie werden die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Nachhaltiges “dies und das”, von Projekten bis hin zu Dienstleistungen und Produkten, schließt auch den “grünen” Faktor mit ein, und schon hat man es geschafft.

 

Da wir als Angestellte, als Manager, als Führungskräfte, als Menschen an diesem Nachhaltigkeitswahn arbeiten, wie sieht es mit unserem Wohlbefinden aus? Sollten wir diesen Nachhaltigkeitsfokus näher an uns heranbringen, ihn auf uns selbst anwenden?

 

Es ist ein trauriges und tragisches Paradoxon, dass der Erfolg der Nachhaltigkeit von Dingen auf Kosten der Nicht-Nachhaltigkeit der menschlichen Psyche geht. Während die Medien, die Broschüren und die Bücher die Nachhaltigkeit in all ihren Formen und in jeder Ecke unseres Arbeits-, Lebens- und Soziallebens propagieren und immer wieder veröffentlichen, verfallen wir in unserem emotionalen Potenzial und leeren unseren psychologischen Tank.

 

Halten Sie inne, denken Sie nach, fühlen Sie, erkennen Sie, dass Sie die Nahrung sind, die das Projekt der Nachhaltigkeit nährt. Und in dem Maße, in dem Sie sich selbst geben, in dem Sie mehr Zeit und Energie aufwenden, anstatt mehr für sich selbst, für Ihre Familie und Ihre Leidenschaften zu geben, sind Sie zum Treibstoff der Dinge geworden.

 

Die erste Pflicht, Rolle und Funktion einer Führungskraft sollte darin bestehen, ihre Mitarbeiter von nachhaltigen, einzigartigen Individuen zu entwickelnden und sich entfaltenden Menschen zu leiten – leading NOT managing.

 

Hat schon einmal jemand ein Audit über die Menschen durchgeführt, die für ein nachhaltiges Projekt gekommen und gegangen sind? Hat jemand gemessen, was die Menschen, die hinter einem solchen nachhaltigen Erfolg stehen, über sich selbst, ihre Beziehungen zu Hause und ihre zukünftigen Ziele riskiert, vielleicht sogar verloren haben? Und nur um zu sagen: “Ich habe es für eine bessere Zukunft der anderen getan”; na und? Was ist für Sie dabei herausgekommen? Was haben Sie an Ihrer Identität verloren, dass Sie besser werden wollen, gesünder in Geist und Seele und natürlich auch körperlich.

 

Wenn Sie einen Querschnitt dieser Nachhaltigkeitshelden und -heldinnen nehmen, welche Art von Menschen werden Sie finden? Sind sie emotional reif, psychologisch belastbar und die meiste Zeit über wirklich glücklich und nicht nur in besonderen Momenten? Werden sie diese ursprünglichen menschlichen Eigenschaften haben: noch spontan spielerisch, romantisch, intim und freundlich zu sein, oder zu müde, weil schon so viel gemacht haben um die Welt nachhaltiger zu machen?

 

Wenn Sie und die Menschen um Sie herum anfangen, sich in dem zu verlieren, was sie tun, dann bleibt es, auch wenn das, was sie tun, erfolgreich ist, das, was sie tun, und nicht das, was sie sind. Und wenn sie zu dem werden, was sie tun, ciao, bye bye!

 

Sie merken es vielleicht nicht, weil der Applaus, die Komplimente, die sie für diese äußere Leistung bekommen, ihre noch zu verwirklichende traurige Existenz in den Schatten stellen. Und dann geht es einfach weiter, bis sie so weit von sich selbst entfernt sind, dass sie aus eigener Kraft keinen Weg zurück finden!

 

Fragen Sie Ihren Teenager, ob er den Job haben möchte, den Sie haben?

Ein “Nein” könnte daran liegen, was er/sie an und mit Ihnen in deren Leben vermissen und an deren Angst, keine ‚chill time‘ mehr zu haben, wenn sie Ihren Schritten folgen.

 

Peter Jähne Neuro-Behaviorist

April 2022

Die Psyche - die Zukunft der Arbeit ist menschlich

„The future of work is human“ – Nora Dietrich
 

 

Zu Gesundheit am Arbeitsplatz gehört die Büroumgebung und wie Menschen in ihrer Arbeitsansicht besser unterstützt werden können. Birgit Gebhardt ist Zukunftsforscherin und erforscht die Zukunft der Arbeit. In Ihrer Studie “New Work Order, The Human Factor @Work” hat sie von Wissenschaftlern und Architektursoziologen, kognitiven Neurologen über Evolutionsforschern bis Wahrnehmungspsychologen befragt. Der Drang nach einer neuen Arbeitskultur wird von allen Richtungen angetrieben. Der Begriff New Work Order bezieht sich auf eine neue Weltordnung, die eine Neuordnung der gesamten Arbeitsorganisation erfordert

 

Zur Studie > New Work Order, The Human Factor@Work

Studie auf Deutsch / Englisch verfasst 2020/21 von Birgit Gebhardt im Auftrag des IBA (Industrieverband Büro und Arbeitswelt e.V.) sowie der Leitmesse für moderne Arbeitswelten ORGATEC

"Wir müssen reden" von Jakob Lipp

»Wir müssen reden!« Dieser Satz von Vorgesetzten sorgt bei Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter selten für ein gutes Gefühl. Er klingt schon fast wie eine Drohung.

 

Jede Kommunikation enthält nicht nur eine Information, sondern auch einen Hinweis, wie der Sender seine Botschaft verstanden haben will und wie er seine Beziehung zum Empfänger sieht, also eine Interpretation.

Der Satz »Wir müssen reden!« sagt nicht nur etwas darüber aus, dass der Sender eine Notwendigkeit zum Dialog empfindet. Der Satz sagt auch etwas über die Beziehung der beiden Kommunikanten aus, die offensichtlich angespannt ist. Betrachtet man einen solchen Satz als Gesprächsangebot, dann ist die schlechte Stimmung zwischen den Gesprächspartnern schon vorprogrammiert. Das Klima ist getrübt. Am Himmel stehen dunkle Wolken. Und die Aussichten: düster. Jetzt ist es nicht unerheblich zu wissen, wo man reden wird. Denn in dieser Situation geht es plötzlich nicht mehr nur um die eigentliche Interaktion zwischen den Beteiligten, sondern mehr um die Atmosphäre drumherum. Die Hülle bekommt mit einem Mal eine größere Bedeutung – nicht größer als der Inhalt, aber irgendwie doch beziehungsbestimmend. In dieser Situation kann die besondere Atmosphäre der Umgebung auf die Atmosphäre der Kommunikation wie ein Stimmungsaufheller einwirken.

 

Wie Sie die Atmosphäre beeinflussen können?

Achten sie mal darauf, wenn sie in einem dieser typischen Besprechungsräume sitzen. Außer Tisch, Stuhl und Technik werden Sie kaum etwas an Einrichtung finden. Von dekorativen Elementen keine Spur. Auch auf Farbe wird verzichtet. Früher waren diese Räume wenigstens noch mit Holz vertäfelt. Heute sind sie in aller Regel grau und verkommen immer mehr zur seelenlosen »Think Box«. Gewitzte Innenarchitekten verkaufen uns das gerne als Reduktion oder Purismus. Ich nenne das tote Hose. So wie der Ton die Musik macht, macht der Ort in der Kommunikation einen erheblichen Teil der Atmosphäre aus.

 

Es geht um das Betriebsklima als Ganzes. Die Botschaft: Wenn das Klima (ersatzweise die Atmosphäre) im Unternehmen gut ist, dann sind die Mitarbeiter motiviert, produktiv und loyal.

Führungskräfte sind immer und überall gefordert, positiv auf die Atmosphäre im Betrieb einzuwirken. Und das beginnt in der Tat bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes. Ich werde Ihnen jetzt aber nichts von sonnengelben Schraubenziehern, ergonomisch geformten Schreibtischen, genug Licht und Ruhe und einer immergrünen Zimmerpflanze erzählen, obwohl das sicher alles zu einer guten Arbeitsatmosphäre beiträgt. Was ein guter Arbeitsplatz ist, wie er aussieht und vor allem wirkt, ist höchst individuell und eine Wissenschaft für sich. Seit der Coronakrise ist dieses Themenfeld noch einmal mehr in die Aufmerksamkeit gerückt. Home-Office sei Dank. Tatsache ist: Wer sich am Schreibtisch nicht wohlfühlt, ist weniger produktiv und weniger kommunikativ. Außerdem gefährdet er seine Gesundheit. Also kümmern Sie sich um Ihre Mitarbeiter, liebe Chefs, und nutzen Sie die Möglichkeiten, für mehr Wohlbefinden am Schreibtisch zu sorgen. Letztendlich dient das alles zum Wohle des Unternehmens.

 

Wichtig für die Atmosphäre zwischen Gesprächspartnern im Unternehmen ist nicht nur der Ort, sondern vor allem die Kommunikation selbst. 

Ja, tatsächlich. Kommunikation ist überhaupt die wichtigste Voraussetzung für eine positive Atmosphäre. Wenn gar nicht kommuniziert wird, kann auch der angenehmste Ort nur sehr bedingt Positives bewirken. Man muss miteinander reden! Regelmäßig ins Gespräch kommen und bleiben. Deshalb ist es sehr wichtig, dass im Arbeitsalltag regelmäßig kommuniziert wird. Sonst kann es leicht zum Knall kommen. Jedenfalls symbolisch.  Mehr dazu in meinem Buch „Kommunikative Kompetenz: 36 Mentalistenkniffe für Führungskräfte“ (Campus Verlag) 

 

Jakob Lipp

April 2022

 

Mehr dazu in Jakob Lipps Buch „Kommunikative Kompetenz: 36 Mentalistenkniffe für Führungskräfte“ (Campus Verlag)

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